Aufwind für Reitkultur
Dass es damals mit einigen wenigen Ausnahmen mit dem reiterischen Können nicht weit her war, zeigte sich auch beim Torritt am Völser Weiher.
Hier stolperten die Pferde mehr als sie trabten. Heute wird der Torritt im Galopp genommen.
Den fliegenden Galoppwechsel hat niemand gekannt
so Bummi Tschugguel
Eine der größten Herausforderungen wartete schließlich noch vor Prösels auf Ross und Reiter, und zwar in Form eines Tores, das rückwärts passiert werden musste. Kaum einer hatte es damals für möglich gehalten, dass ein Pferd rückwärts gerichtet werden kann.
Und dies wurde von Ross und Reiter eindrücklich bestätigt. Um die Pferde- und Reitkultur war es zu Beginn der 80er sehr schlecht bestellt.
Bis auf die Galopprennen in Meran gab es nichts, und diese trugen auch nicht sonderlich zur Steigerung der reiterischen Vielfalt und des Könnens bei.
Das Reiten an sich war ein Stiefkind in unserem Land
betont TschugguelAm Hochplateau hat es kaum noch Rösser gegeben und wenn ein Bauer noch eines im Stall stehen hatte, dann hat er es zu Fuß zum Schmied gebracht. Aber kein Bauer ist geritten seit alters her, das war den Adeligen vorbehalten
erinnert Hanspeter Demetz
Heute hat sich dies nicht zuletzt wegen des Oswald-von-Wolkenstein-Rittes grundlegend geändert.
Freizeit-Reitvereine sind aus dem Boden geschossen und das reiterische Können sowohl des Reiters als auch des Pferdes hat sich gebessert.
Trotzdem gibt es noch einige Reiter, die sitzen oben wie die Hunnen. Nichts gegen das Reitervolk, aber die haben ihr Pferd im Notfall auch gegessen
so Bummi Tschugguel
Haben in den ersten paar Jahren viele zur Gaudi und gemäß dem olympischen Gedanken „dabei sein ist alles“ mitgemacht, so ist die Gaudi mittlerweile dem sportlichen Ehrgeiz gewichen.
Der Ritt ist zu einer Prestigesache geworden. Keiner will eine blöde Figur machen und den anderen drei Mannschaftskollegen wegen mangelnden Könnens die Tour bzw. den Tag vermasseln.
Luise Malfertheiner & J. Christian Rainer